Selbst die Community der Fixie-Liebhaber hat in der Zwischenzeit erkannt, dass es noch hipper, aber vor allem multifunktionaler geht. Mit Einzug der Gravelbikes eröffneten sich völlig neue Facetten des Radsports. Während die Fahrtgeschwindigkeit annähernd die eines Rennrads erreicht, werden nun unterschiedlichste Untergründe befahrbar. Die stilbewussten Gravelbiker trifft man mittlerweile in Kärnten in nahezu jedem Terrain an. Durch die Erweiterung des Möglichkeits- und Aktionsradius führen dich die Gravel-Sportmaschinen am Wörthersee zu jeder Menge Orte mit spannenden Stories und Fotospots. Ständige Begleiter sind traumhafte Aussichten und herrliche Landschaften.
Wir versprechen dir, dass dir deine Touren nicht bloß mit landschaftlichen Eindrücken in Erinnerung bleiben. Entdecke eine Vielzahl von Lost Places, die unsere Buchautoren und absoluten Insider Georg Lux und Helmut Weichselbraun für dich recherchiert und zusammengestellt haben. Dich interessiert das ganze Lost Places Zeugs nicht? Kein Problem, die Gravelbike-Touren wurden gemeinsam mit unserem "Gravel-Botschafter" und Neo-Wörtherseer Johnny Hoogerland erstellt. Wer einmal Einblick in seine persönliche Strava-Heatmap erhält, wird festellten, dass es kaum Staßen und Wege gibt, die er noch nicht befahren hat. Kein Witz!
Der Wörthersee bietet mit seiner Lage im Zentralraum Kärntens das perfekte "Basecamp" für alle Radsportbegeisterten. Kurze selektive Strecken oder ausgedehnte Tagestouren sind gleichermaßen im Angebot. Mit dem Gravelbike eröffnen sich zusätzlich eine Menge neuer Möglichkeiten. Nordwestlich des Wörthersees erstrecken sich die Ossiacher Tauern bis zum Ossiacher See, sowie nordöstlich das Moosburger Hügelland. Beide Erhebungen sind wahre Schatzkammern, wenn es um höhenmeterreiche Gravelstrecken geht. Südlich des Wörthersees wartet die Sattnitz als hügelige Zwischenetappe, bevor man die ultimative Gravel-Speedstrecke, den Drauradweg, erreicht.
Generell ist die Gravel-Destination Wörthersee als technisch recht einfaches Terrain einzustufen. Halsbrecherische Trails mit schwierigem Untergrund werden dich bei unseren Touren nicht überraschen. Vielmehr kommst du bei den klassischen Schotterstrecken auf deine Kosten, während du das sehr selektive Gelände und die ständig wechselnden Landschaften abstrampelst. Der Begriff Genuss ist bekanntlich dehnbar. Das Feedback aus der Community beinhaltet diesen aber recht häufig. Die Strecken eignen sich übrigens perfekt für alle E-Gravelbiker.
Während sich Rennradfahrer und Genussradler einen Aspahltbelag am gesamten Drauradweg wünschen, kostet dies dem Gravelbiker nur ein Lächeln. Die überwiegend flache Strecke ist radtechnisch die Lebensader schlechthin. Die großteils geschotterte Fahrbahn verbindet Ober- und Unterkärnten. Bei unseren Tourenvorschlägen wirst du gleich bemerken, dass der Drauradweg (wie auch der Gailradweg) meist ein Bestandteil für die Verbindung zu anderen Strecken ist. Im Bereich Faaker See solltest du unbedingt das Faaker Moor durchradeln und fantastische Ausblicke in der Gegend um Kopein erleben. Die südliche Grenze des Bundeslandes bilden schließlich die schroff anmutenden Karawanken. Auch hier haben wir einige Strecken für dich zusammengestellt.
Wer längere Touren nicht scheut, dem empfehlen wir "Grenzgänge" nach Italien und Slowenien sowie in Richtung Nockberge.
Bei der Zusammenstellung der Touren haben wir versucht, eine angenehme Mischung aus befestigtem Untergrund, Schotter und unbefestigten Pfaden zu finden. Da in Kärnten nicht alle Wege und Forststraßen frei befahrbar sind, leiten wir dich bei unseren Touren entlang legaler Strecken. Bitte respektiere dies auch im Rahmen des FairPlay mit Grundstückseigentümern, der Landwirtschaft und den Jägern.
Traumhafte Landschaften, kulturelle Vielfalt, facettenreiche Kulinarik und wahrlich grenzenlose Freizeitmöglichkeiten. Das Dreiländereck Österreich - Italien - Slowenien bietet Einheimischen und Gästen gleichermaßen einen Lebensraum, der wenig Wünsche offen lässt. Der mediterrane Einfluss versüßt die Region mit einer Portion Leichtigkeit und ganz besonderem Lebensgefühl.
Geopolitische Bedeutung der Region
Historisch blickt die Region vom Alpenhauptkamm bis zur Adria aber auf eine teils von viel Leid geprägte Zeit. Von jeher nimmt das Dreiländereck eine geopolitsch äußerst wichtige - und deshalb oftmals umkämpfte - Lage ein.
Ausgrabungen und Funde belegen bereits prähistorische Siedlungen, beispielsweise am Kathreinkogel oder im Keutschacher See. Schon zur Hallstattzeit führte eine wichtige Nord-Süd-Handelsroute durch die Region. Zahlreiche Siedlungen in Kärnten und Friaul profitierten vom regen Handel der Kelten und Römer mit norischem Eisen und mediterranen Lebensmitteln.
Von der Bedeutung Kärntens im Mittelalter zeugen heute noch die vielen Burgen beziehungsweise deren Ruinen, wie Burg Reifnitz am Süd- und Burg Leonstein am Nordufer des Wörthersees. Bedrohungsszenarien von einst, etwa durch plündernde türkische Heerscharen oder später durch die Truppen Napoleons, ließen Sagen entstehen, die man sich teilweise bis heute erzählt. Zu verteidigen hatte man viel: Bis zur Entdeckung Amerikas galt Kärntens als reichstes Bergbauland der damals bekannten Welt - man förderte vor allem Gold, Eisen und Blei.
Der Zerfall der Donaumonarchie nach dem Ersten Weltkrieg rückte Kärnten an die Grenze, um deren genauen Verlauf danach noch einige Jahre gerungen werden sollte. Einzementiert im wahrsten Sinn des Wortes war sie hingegen im Kaltes Krieg in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Damals entstanden in der Grenzregion zwischen Österreich, Italien und Slowenien hunderte Bunker.
Stumme Zeugen dieser bewegten Vergangenheit sind ober- und unterirdische Lost Places aus allen Epochen - manchmal gut versteckt, manchmal offensichtlich, aber immer mit viel Geschichte und Geschichten auf Schritt und Tritt. Zu solchen Orten führen unsere Touren, einige davon sind ganz schön schaurig (unsere Lost-Places-Experten haben auch ein spannendes Buch über Dark Places geschrieben).
Industrie, Verkehr & Co
Zu beliebten Lost Places zählen im Dreiländereck auch sehr viele aufgelassene Bergwerke und Ruinen rundherum. Vor allem der Abbau von Blei war in der Region von großer Bedeutung. Einige Stollen sind heute noch begehbar, allerdings nur als Schaubergwerk. Abseits gilt: Das Betreten unterirdischer Anlagen ist verboten! Schnappschüsse hinein sind in vielen Fällen aber möglich. Taschenlampe nicht vergessen!
Seit der Hallstattzeit liegt Kärnten an einer der wichtigsten Nord-Süd Verkehrsachsen in Europa. Davon zeugen die Überreste vieler sogenannter Römerwege. Eine antike bzw. mittelalterliche Gleisstraße ist auch Teil einer unserer Routen. Aus späterer Zeit stammen die verfallen Bahnhöfe im Kanaltal oder die "Kapelle der vergessenen Seelen" neben dem Karawankenbahntunnel bei Rosenbach.
Skurriles & "Dunkles"
Jede Epoche bringt natürlich ihre Eigenheiten, Rituale und "Underdogs" mit sich. Sie prägen viele Erzählungen und Sagen, die sich oftmals um schaurige Orte drehen. Auch für alle "Dark Tourism"-Fans haben wir Lost Places entdeckt und als Zwischenstopps beschrieben. Unsere Spezialisten haben diesem Genre mit "Vergessen und verdrängt - Dark Places im Alpen-Adria- Raum" ja sogar ein eigenes Buch gewidmet.