Othmar Resch ist wohltuend unverblümt in seiner direkten, oberösterreichischen Art. Während sich in Kärnten gerne Ja und Nein vermischen, weiß man bei ihm gleich, woran man ist. Am Wörthersee ist er bekannt wie ein bunter Hund. Als langjähriger Direktor des Casinos Velden hat er vermutlich so viele Hände geschüttelt wie sonst nur der Landeshauptmann. Zumal es sich beim Casino nicht nur um einen Glücksspieltempel handelt, sondern um eines der wichtigsten Veranstaltungszentren im Land - und den größten Arbeitgeber am See. Dreihunderttausend Gäste frequentieren das Casino Velden jährlich. Da ist alles dabei: vom Schlagerstar bis zur kleinen Ballettmaus, von der Spielautomaten-Oma bis zum Gesangsverein. Seine Herkunft als eines von fünf Kindern einer bodenständigen Welser Bäckerfamilie macht Othmar Resch umgänglich; er kann mit Bauarbeitern genauso gut reden wie mit Schickimickis. Nach 21 Jahren als Casinodirektor ist er seit 2018 in Pension, aber wer den überaus agilen 68-jährigen kennt, der weiß, dass von „Ruhestand“ keine Rede sein kann. Der Sportsfreund ist resch und frisch wie ein frisch aufgebackener Kornspitz und hat nun ausgiebig Zeit für seine Leidenschaften: das Reisen und die Bewegung.
Othmar Resch ist viel herumgekommen in der Welt. Seine berufliche Tätigkeit hat ihn bis Kopenhagen und Australien geführt, seine privaten Reisen mit Frau und Familie (meist mit dem Campingbus oder mit Öffis) bis nach Südamerika. Gewohnt hat er in fünf verschiedenen Bundesländern. Er steht also nicht unter Verdacht, ein vernagelter Lokalpatriot zu sein, wenn er sagt: „Wir leben in der besten Gegend der Welt. Besser geht‘s nicht!“ Dieses Gefühl, sagt er, habe sich in den 35 Jahren am Wörthersee sogar noch verstärkt: „Du wirst nach der Landschaft süchtig.“ Die Berge seien nicht so bedrohlich wie in Tirol, die Landschaft weit und abwechslungsreich, es gebe keine Naturkatastrophen und wenig Hektik. „Selbst die Autobahn und die vielen Apartmentburgen können diese Gegend nicht kaputtmachen“, merkt er kritisch-optimistisch an.
Resch kam 1975 als junger Tourismus-Praktikant an den Wörthersee, und seither ließ ihn die Gegend nicht mehr los. Die Aufenthalte wurden länger, da kam der erste Job im Casino gerade recht, ebenso die Kärntner Freundin, die dann später zur Frau wurde. Über dem idyllischen Trattnigteich, inmitten traumhafter Natur, entdeckte der damalige Innsbrucker BWL-Student beim Laufen einen desolaten Bauernhof. Das war Mitte der 80er Jahre. Nur mit der vagen Ahnung, irgendwann einmal hier zu leben, kaufte er ihn. Viele Freunde hielten ihn für verrückt. „Als meine Mutter diese Ruine sah, war sie entsetzt“, erinnert sich der Zugereiste schmunzelnd, „sie ist nach zehn Minuten kopfschüttelnd wieder nach Oberösterreich abgerauscht.“ Aber Resch ist ein Ausdauersportler. Das zweihundert Jahre alte bäuerliche Kulturgut wurde in jahrelanger Handarbeit liebevoll von Fachleuten restauriert und somit vor einem Abriss bewahrt. Es ist nun gemütliches Familiendomizil und Ausgangspunkt für viele sportliche Touren, sei es zu Fuß, mit dem Rad oder, wie bei unserer Begegnung, mit den Tourenski. Die Route ist naheliegend und trotzdem extravagant: es geht 400 Höhenmeter auf den Pyramidenkogel, quasi den Resch‘schen Hausberg. Dazwischen finden wir Zeit zum Philosophieren über das Leben am See.
Der Wörthersee ist natürlich keine klassische Winterdestination. Und dennoch: „Wer breiter aufgestellt ist, wer sich überraschen lassen möchte, findet kaum einen besseren Platz“, meint Othmar Resch. Man müsse allerdings selbst ein bisschen kreativ sein, anstatt festgefahrene Erwartungen zu haben. Outdoor-Menschen wie Resch sagen, es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. So betrachtet, ist die Sucht nach permanentem Schönwetter der pure Selbstbetrug. Es entgeht einem viel an natürlicher Atmosphäre, an wechselnden Licht- und Wetterstimmungen und an Naturerlebnissen. Heute ist es nicht besonders schön. Wir genießen die klare Winterluft und die frostige Waldlandschaft auf der Schattseite. Der spektakuläre Turm an der Spitze des Pyramidenkogels ist erstmals sichtbar, noch in Nebel gehüllt. Wird sich uns oben, auf der Aussichtsplattform, die Sonne zeigen? Der Übergang vom Wald in die kunstvolle Stahl-Holz-Konstruktion des hundert Meter hohen Turmes ist gar nicht so hart, wie man meinen könnte. Hier könnten wir - Wortwitz! - sogar eine LIFTKARTE erwerben. Wir brauchen keine. Vielsprachig werden wir zum Aufstieg über die 441 Stufen motiviert, begleitet von immer neuen Ausblicken in den sich lichtenden Nebel. Eine Schitour zum höchsten Holz-Aussichtsturm der Welt - wo sonst gibt es das? Der Himmel ist gnädig und gibt uns den Blick auf die Seenlandschaft frei. Fast schon zu schön, um wahr zu sein. Statt woanders in einer Almhütte, kehren wir hier im Turm-Restaurant ein, um uns vor der Talfahrt zu stärken. Fehlt uns etwas an so einem Wintertag? Nein.
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